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Crane Walter

Crane Walter

Walter Crane
15. August 1845 in Liverpool - 14. März 1915 in Horsham, West Sussex.
Studium: Zeichenunterricht in der Heatherly’s School of Art.
Technik: Zeichnung / leichter Karton.
Signiert.
Durchmesser Passepartout innen: 27,5cm.
Durchmesser Passepartout außen: 56cm.
Durchmesser Zeichenkarton: 30cm.
Durchmesser rückseitige Holzabdeckung: 59cm.
Bildtitel: Mädchen mit Träne.
Rahmung: ohne.

Er war das dritte Kind des Porträtmalers Thomas Crane († 1859). Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Torquay in der Hoffnung, dass das mildere Klima der Gesundheit seines Vater besser zuträglich sei. Crane wurde aus der Schule genommen, da diese ihm „auf die Nerven“ ging. Danach wurde er von seinem Vater zu Hause unterrichtet. Nach dem Tod des Vaters zogen sie 1859 nach London. 1858 erregte eine Serie von Blättern, die Crane für Tennysons Gedicht The Lady of Shalott gezeichnet hatte, die Aufmerksamkeit von William James Linton, einem bekannten Graveur von Holzstichen, der eine eigene Druckerpresse besaß. Angetan von den Fähigkeiten des 13-Jährigen, bot er ihm eine Lehrstelle in seiner Werkstatt an, die Crane im Januar 1859 antrat. Die folgenden drei Jahre erlernte er die Kunst der Illustration und des Gravierens. Die ihm übertragenen Aufgaben waren oft schwierig, boten ihm aber auch die Möglichkeit, die Arbeiten anderer Künstler wie Dante Gabriel Rossetti, John Everett Millais, John Tenniel und Frederick Sandys sowie die Meister der italienischen Renaissance zu studieren. Außerdem besuchte er den Zeichenunterricht in der Heatherly’s School of Art.
Nach dem Ende der Lehrzeit 1862 arbeitete er als Illustrator für jede sich bietende Gelegenheit, jedoch hauptsächlich von religiösen Traktaten. Sein Ruf breitete sich allmählich aus und er illustrierte Serien und einige Bücher. Linton machte ihn mit John Richard Wise bekannt, dessen Buch The New Forest Crane mit Zeichnungen versehen sollte. Für diese Arbeit wohnte er bei Wise und wurde durch dessen progressive politische Ansichten beeinflusst. Crane las jetzt eifrig, darunter Bücher von Percy Bysshe Shelley, John Stuart Mill und John Ruskin, der nicht nur seine politischen Ideen, sondern auch seine Einstellung zum Handwerk und die Herstellung und das Design der Waren prägte.
Ebenfalls 1862 machte er die Bekanntschaft von Edmund Evans, einem Drucker, der sich mit der Entwicklung des Farbdrucks beschäftigte. 1864 begann ihre Zusammenarbeit in einer Serie von sixpenny Büchern mit Kinderreimen. Obwohl der Farbdruck noch auf drei Farben begrenzt war, gelang es durch Cranes Zeichnungen, die durch ihre ausgeprägten Linien für die Drucktechnik besonders geeignet waren und unter dem Verleger George Routledge in Massenproduktion hergestellt werden konnten, die Kinderbücher zu einem Erfolgsschlager zu machen. So wurde sein Name schnell berühmt, und er leistete einen wichtigen Beitrag mit seinen höchst originellen Buchillustrationen. Von seinem Buch Baby’s Opera wurden im Erscheinungsjahr 1877 sofort 10.000 Exemplare verkauft und im Jahr 1898 waren es bereits 50.000 Stück. Von dieser Toy Books Serie erstellte er über die nächsten zehn Jahre insgesamt 37 Ausgaben. Die Serie wurde wegen ihrer handlichen Größe für Kinderhände so genannt. Für einige Illustrationen verfasste er eigene Gedichte, so z. B. in Flora’s feast. A masque of flowers, in denen die vermenschlicht dargestellten Blumen einer festlichen Parade durch die Jahreszeiten folgen, von den ersten Schneeglöckchen und Krokussen des Frühlings, über die Sonnenblumen bis zur Christrose. Die Kinderbücher von Kate Greenaway, einer von Cranes wichtigsten Konkurrentinnen, folgten einem anderen Stil. In den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts fertigte er für 16 Kinderromane der Mrs. Molesworth die Illustrationen.
Eine seiner späteren Arbeiten war im Jahr 1900 eine Nacherzählung des Don Quixote de la Mancha.
Cranes erstes Gemälde wurde 1862 an der Royal Academy ausgestellt: The Lady of Shalott. Danach wurden keine weiteren Bilder von ihm angenommen. Stattdessen stellte er in der Dudley der Royal Watercolour Society und Grosvenor Gallery aus.
In den späten 1860ern beauftragte George Howard Crane und Burne-Jones für sein neues Haus No 1 Palace Green, Kensington, zwölf Paneele nach William Morris' epischem Gedicht The Story of Cupid and Psyche auszuführen.
Cranes große Stärke lag jedoch im Design. Seine frühesten keramischen Entwürfe waren 1867 für Wedgwood. Ab 1874 entwarf er Kacheln für Maw & Co. und auch für Pilkington, Tapeten für Jeffrey & Co. sowie Stickereien für die Royal School of Needlework (Stickerei).
Im Jahr 1880 wurde er Superintendent for Art (Aufseher für Kunst) der Londoner Decorating Company und begann sowohl Fliesen als auch Hohlglas für Maw & Co. zu entwerfen. Seine Muster für Damasttischdecken wurden von John Wilson & Sons, London verarbeitet. Er entwarf das Mosaikfries für die arabische Halle in Lord Leightons Haus und Atelier in Kensington im Jahr 1877.
Im Herbst 1891 reiste er mit seiner Familie nach Amerika, wo eine Präsentation seiner Werke stattfand. Während seines Aufenthalts in Florida zeichnete er für Nathaniel Hawthorne; ein Wonderbook for Boys and Girls das dort von Messrs. Houghton and Mifflin, Riverside Press, herausgegeben wurde und später in London von Messrs. Osgood and McIlvaine. Daneben erstellte er schwarz-weiße Zeichnungen für eine Kinderbuchausgabe von Dante. Für Columbias’s Courtship, einen Kurz-Überblick über die Geschichte von Amerika, erstellte er zwölf Farbzeichnungen, die dann von Messrs. L. Prang and Co. in Boston herausgegeben wurden. Für Margaret Delands Buch Our Old Garden fertigte er ebenfalls die Illustrationen an.
Nach seiner Rückkehr schuf er Federzeichnungen für die Shakespeare-Ausgaben von The Tempest, danach 1894 The Two Gentlemen of Verona, 1895 von The Merry Wives of Windsor. Thomas J. Wise gab 1895 „Spenser’s Faerie queene“ in 6 Büchern von Edmund Spenser mit Illustrationen von Crane neu heraus, ebenso wie 1898 den „Shepheard’s Calender“ von Spenser.
1893–1896 wurden Cranes Arbeiten auch in Europa gezeigt und besonders in Deutschland gut aufgenommen, wo sie auf den deutschen Symbolismus und den frühen Jugendstil trafen. Für die in München erscheinende Zeitschrift Jugend zeichnete er 1898 das Titelblatt. Viele seiner Bilder wurden in Deutschland verkauft und einige sind bis heute in deutschen Museen anzutreffen, so Neptuns Pferde in der Neuen Pinakothek in München.
Am 16. Oktober 1900 wurde die größte Ausstellung von Cranes Werken im Nationalmuseum von Budapest eröffnet und leistete damit einen außerordentlichen Beitrag zur Verbreitung der internationalen Arts and Crafts Bewegung.
Auf Wiener Ausstellungen war Crane sowohl 1900 als auch 1901 vertreten. Die erste war „Die internationale graphische Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs (Sezession) in Wien“. Im Januar 1901 folgte die Gesamtausstellung von Cranes Werken im „Museum für Kunst und Gewerbe“, die von Budapest nach Wien gekommen war, mit über 1000 Stücken. Das österreichische Ministerium für Kultur und Unterricht kaufte für das Museum folgende Tapeten an: „Kakadu“, „The National“ und „Dornröschen“. Für die zu gründende moderne Galerie: „Laura“, „Die Ernte in Utopia“ und das Aquarellbild „Loch Bar“. Der Fürst von und zu Liechtenstein erwarb die nachstehenden Aquarellgemälde: „Tabor“, „Rievaul Abbey“, „Malesic Church“ und „Roche Abbey“. Für den Grafen Karl Lanckoronski wurde das Aquarell „Sherwood Forest“ und für Professor von Fritsch das Aquarell „Schottische Landschaft“ angekauft. In Deutschland waren dann „Britannias Vision“, „Mädchen von Athen“ und „Amor vincit omnia“ in „Schultes Salon“ in Berlin zu sehen. Auch in Venedig wurden einige Bilder Cranes gekauft.
1902 war Crane beauftragt, den britischen Beitrag zur International Exhibition of Decorative Art in Turin auszurichten. Dafür erhielt er eine Medaille von König Victor Emmanuel, doch wurde die Turiner Ausstellung zu Hause in England kritisiert.

Objekt-Nr. 2131
Preis: 1500 Euro
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