Koelle Fritz
Fritz Koelle
10. März 1895 Augsburg - 04.März 1953 Probstzella
Technik: Keramik
Höhe: 20cm
Signiert
Datiert: 1936
Titel: Maria
Charakteristisch für Koelles Frühwerk sind seine Arbeiter-Skulpturen, u.a. „Der Bergarbeiter vor der Einfahrt“, „Der Blockwalzer“ oder „Hochofenarbeiter“.
Aufgrund seiner „bolschewistischen Kunstauffassung“ wird im Jahr 1934 eine Haftstrafe im Konzentrationslager Dachau beantragt. Eine an der Münchner Akademie zuvor in Aussicht gestellte Professur wird von staatlicher Seite abgelehnt. Nach wenigen Tagen Gestapo-Verhör wird der Künstler schließlich aus der Haft entlassen und erhält sogar staatliche Aufträge, so z.B. den Auftrag zur Fertigung einer Horst-Wessel-Büste. Er nimmt auch an der GDK teil, so 1937 mit dem Saarbergmann mit Grubenlampe und 1942 mit Der Steinbrecher.
Unmittelbar nach Kriegsende wird Koelles künstlerisches Schaffen im NS-Staat in einigen Medien verurteilt. Auch nun scheitern seine Versuche, eine Professur zu erlangen. Zu konform und zu angepasst an das Kunstverständnis des NS-Regimes seien seine Werke gewesen, so lauten die Stimmen seiner Kritiker.
1946 wird Koelle dann als politisch Verfolgter anerkannt. Im Jahre 1950 schließlich erhält der Künstler eine Professur an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee.
Besonders eindrucksvoll und erschütternd ist die 1946 als Mahnmal für die KZ-Gedenkstätte Dachau vorgesehene Skulptur „Inferno“, die jedoch als zu grausame Darstellung erachtet und somit abgelehnt wurde. Koelle fertigte daraufhin eine weitere Plastik „KZ-Häftling" an, die vor dem Krematorium des Konzentrationslagers Dachau aufgestellt wurde.
Koelle war mit der Malerin Elisabeth Koelle-Karmann verheiratet.
In Augsburg ist die Fritz-Koelle-Straße nach ihm benannt.
Objekt-Nr. 1363
Preis: Euro
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