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Maatsch Thilo

Maatsch Thilo

Thilo Maatsch
13.08.1900 Braunschweig - 20.03.1983 Königslutter
Technik: Öl / Karton
Format: 78cm * 47cm
Signiert
Datiert: 78
Bildtitel: abstrakte Darstellung
Rahmung: Originalrahmen

Im Jahr 1918 gründete Maatsch mit Rudolf Jahns und Johannes Molzahn die "Gesellschaft der Freunde junger Kunst" in Braunschweig. Zu deren Mitgliedern gehörten u.a. Lyonel Feininger und Paul Klee. Zudem entwarf Wassily Kandinsky, der Maatsch förderte und den Maatsch wie seinen Vater verehrte, das Signet der Gruppe. Noch im selben Jahr freundete sich Maatsch mit dem Kunstsammler Otto Ralfs an. 1919 und 1921 besuchte er Heinrich Vogeler in Worpswede.
Da er vom Malen allein den Lebensunterhalt nicht finanzieren konnte, wandte er sich dem Lehrerberuf zu und begann 1922 mit der Ausbildung. Nach zwei Jahren setzte man ihn als Volksschullehrer in Holzminden ein. Maatsch beschäftigte sich intensiv mit der Malerei. So intensiv, dass Familie und Beruf kaum ein Rolle mehr spielte.
1924 erfolgte der erste Ankauf einer Arbeit von Thilo Maatsch durch den Braunschweiger Sammler Otto Ralfs. Dafür kam er mit Nina und Wassily Kandinsky in Maatschs Einzimmerwohnung, um ein Ölgemälde auszuwählen. Für Maatsch war es eine große Ehre, sein Bild neben Werken von Mondrian, Kandinsky, Klee und weiteren damals schon namhaften Künstlern in einer Sammlung zu wissen. 1925 initiierte Ralfs eine Ausstellung der „Gesellschaft der Freunde junger Kunst“.
Trotz seiner Arbeit als Lehrer gelang es Maatsch nicht, seinen Wunsch nach einem Studium am Bauhaus zu verwirklichen. Dies vor allem, weil er noch eine kleine Familie hat ernähren müssen. Es gelang ihm aber, in den Ferienwochen am Bauhaus in Weimar und später Dessau zu studieren. Dort schloss er Bekanntschaft mit Paul Klee, Lyonel Feininger, László Moholy-Nagy, William Wauer und Lothar Schreyer. Kandinsky, Klee sowie Moholy-Nagy erlaubten ihm, sich in ihren Ateliers aufzuhalten und bei ihnen zu studieren. Mit Kurt Schwitters war er nicht nur befreundet, sondern teilte eine ähnliche Formensprache, weswegen Maatsch manchmal zum Kreis von Schwitters gezählt wird.
Noch im selben Jahr schloss sich Maatsch der Novembergruppe an und wurde dort Mitglied. Es folgten zudem eine jährliche Teilnahme bis 1932 an der „Großen Berliner Kunstausstellung“. 1927 gar richtete ihm Herwarth Walden in seiner Galerie „Der Sturm“ mit, wie Maatsch selbst im Rückblick 1970 noch immer stolz vermeldete, „mindestens 50 Grafiken und etwa 10 Aquarellen und einigen Gemälden“ eine Einzelausstellung aus. Nun stellte er genau in der Galerie aus, die seine Leidenschaft für die Moderne entfacht hatte.
Unter dem Nationalsozialismus kam, wie für viele andere Avantgarde-Künstler auch, der Absturz. Bereits 1933 wurden erstmals Kunstwerke von Maatsch beschlagnahmt. 1934 wurde er aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen, Maatsch wurde als „entartet“ gelistet. Anders als etwa Emil Bartoschek führte Maatsch die abstrakte Malerei weder im Verborgenen weiter, noch wandte er sich einer systemkonformen gegenständlichen Malerei zu. Maatsch bevorzugte es, seine Laufbahn als Künstler weitestgehend zu unterbrechen, und widmete sich seinem gelernten Beruf als Lehrer. 1943 wurde er als Sanitäter in den Kriegseinsatz berufen und geriet in russische Gefangenschaft.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wandte sich Maatsch auch einer biomorphen Abstraktion zu, die auch florale und figurale Motive aufwies. Es entstanden Arbeiten auf Papier, Holzschnitte und kleinere Skulpturen, die sich fundamental von jenen Werken unterscheiden, die als charakteristisch für Maatsch gelten.
Die organisch gerundeten Figurationen und floralen Elemente reihen sich ein in die organische Kunst der 1950er und 1960er Jahre, wie sie auch Henry Moore und Barbara Hepworth vertraten. Das Spätwerk wird bis heute von den konsequent konstruktivistischen Arbeiten überschattet, mit denen Thilo Maatsch in den 1920er Jahren Aufsehen erregte.

Objekt-Nr. 1579
Preis: Euro
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Maatsch Thilo

Thilo Maatsch
13.08.100 Braunschweig - 20.03.1983 Königslutter
Technik: Öl / Leinwand / Platte
Format: 60cm * 160cm
Signiert
Bildtitel: abstrakte Darstellung
Rahmung: Rahmenleiste

Objekt-Nr. 1276
Preis: Euro
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