Winter Fritz
Fritz Winter
22. September 1905 in Altenbögge (heute Ortsteil von Bönen) /Westf. - 01. Oktober 1976 in Herrsching am Ammersee.
Studium: Josef Albers und Wassily Kandinsky.
Technik: Monotypie / Papier.
Darstellungsgröße: 44,5cm * 35,5cm.
Blattgröße: 48,5cm * 38,5cm.
Abmessung mit Rahmen: 63cm * 53cm.
Signiert.
Datiert: 1953.
Bildtitel: Abstrakt.
Rahmung: Rahmenleiste mit Glas.
Von Paul Klee unterzeichnet, erhielt er die Aufnahmebestätigung für die Grundlehre des Wintersemesters 1927/28. Seine Professoren im ersten Studienjahr waren u.a. Josef Albers und Wassily Kandinsky. Der Unterhalt wurde durch das Bemalen von Kacheln in einer Dessauer Ofensetzerfirma verdient. 1928 arbeitete er in der Bühnenabteilung Oskar Schlemmers und in der Malklasse Paul Klees. Aufgrund der Zeugnisse von Klee und Kandinsky erhielt er ein Stipendium der Stadt Dessau. 1929 nahm er mit 12 Bildern an der Ausstellung „Junge Bauhausmaler“ teil, die in Halle a. d. Saale, Braunschweig, Erfurt und Krefeld gezeigt wurde. Im selben Jahr besuchte er in den Herbstferien erstmals Ernst Ludwig Kirchner in Davos, mit dem ihn fortan eine enge Freundschaft verband. Es war ebenfalls Kirchner, der ihm 1929 eine Ausstellung in einer Davoser Buchhandlung vermittelte. Im selben Jahr lernte Winter während eines Vortrags im Bauhaus den konstruktivistischen Bildhauer Naum Gabo kennen. 1930 wurde er vom Studium am Bauhaus beurlaubt und arbeitete drei Monate im Atelier von Gabo in Berlin. Erste Einzelausstellung in der Galerie Buchholz in Berlin. Die Museen in Halle, Hamburg, Mannheim, Breslau und Wuppertal erwarben Arbeiten von ihm. Im Sommer 1930 besuchte er E. L. Kirchner zum zweiten Mal in der Schweiz. Am 10. September beendete er sein Studium am Bauhaus und erhielt ein Diplom mit positiver Beurteilung von Paul Klee, der rückblickend den größten Anteil an seiner Ausbildung hatte. 1931 versuchte Fritz Winter, sich zusammen mit befreundeten Künstlerkollegen in einem eigenen Atelier, dem „Studio Z“, selbständig zu machen. Auf Anregung seines Freundes Hans-Friedrich Geist, eines ehemaligen Bauhaus-Kommilitonen, kam er im April nach Halle a.d. Saale, um eine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie zu übernehmen. Über Geist lernte Fritz Winter den Komponisten Christian Hellmuth Wolff kennen. Dieser machte ihn mit seiner späteren Lebensgefährtin Margarete Schreiber-Rüffer bekannt. Im Sommer erneuter Besuch bei E. L. Kirchner.
Winter wurde Gründungsmitglied der Künstlergruppe „ZEN 49“ in München, und sein Haus wurde zu einem lebendigen Treffpunkt der aktuellen Kunstszene. 1950 begegnete er Hans Hartung und Pierre Soulages in Paris. 1953 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Margarete Schreiber-Rüffer und erhielt eine Gastdozentur an der Landeskunstschule Hamburg. 1954 kam es zu einer intensiven Auseinandersetzung im Deutschen Künstlerbund - zu diesem Zeitpunkt hatte Winter bereits als ordentliches Mitglied an den ersten vier DKB-Jahresausstellungen teilgenommen. Aufgrund kritischer Bemerkungen zur abstrakten Malerei durch den Ersten Vorsitzenden Karl Hofer traten Ernst Wilhelm Nay, Willi Baumeister und Fritz Winter aus. Winter nahm seine Mitgliedschaft jedoch drei Jahre später wieder auf. 1955 erhielt er eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel und nahm an der documenta 1 teil. Der Tod seiner Frau 1958 bedeutete nicht nur einen schweren Schlag für den Künstler, sondern auch den Verlust seiner wichtigsten Ratgeberin und Förderin. 1959 war Fritz Winter infolge seiner Kriegsverletzungen länger erkrankt. Dennoch nahm er an der documenta II teil und heiratete Waltraud Schreiber, die Tochter Margaretes aus erster Ehe. 1961 wurde sein Atelierhaus auf dem Grundstück in Dießen gebaut. Er zog sich fortan immer stärker von der Familie zurück. 1964 nahm er an der documenta III teil. Zum 60. Geburtstag wurde er 1965 und 1966 als einer der bedeutendsten Nachkriegskünstler in Deutschland mit großen Retrospektiven in Kassel, Koblenz, Hannover, Mannheim, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin gewürdigt. 1970 wurde er an der Kasseler Kunstakademie emeritiert. Von nun an zog sich Winter ganz nach Dießen zurück. 1974 und 1975 schenkte er eine große Anzahl seiner Bilder dem Galerieverein München, aus dem später die heutige Fritz-Winter-Stiftung hervorging. 1975 wurde das „Fritz-Winter-Haus“ in Ahlen/Westfalen eröffnet. Fritz Winter starb am 1. Oktober 1976 in Herrsching am Ammersee.
Objekt-Nr. 2205
Preis: Euro
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